Der globale Klimawandel wird in vielen Regionen der Welt teils dramatische Folgen haben. Auch Thüringen wird von den Folgen des Klimawandels wahrscheinlich nicht verschont bleiben. So wird davon ausgegangen, dass die Sommer wärmer werden und das Wasserangebot im Thüringer Becken sich in der Vegetationsperiode verringert. Die Winter dürften wärmer und feuchter werden, die Anzahl der Tage mit Frost wird abnehmen. Insgesamt ist zudem mit einer Zunahme von Extremwetterlagen zu rechnen. Dadurch werden sich Natur und Landschaft, Agrarwirtschaft, Siedlungen und Tourismus im Freistaat verändern und bedürfen einer regional spezifischen Anpassung. Erstmals stehen Klimawandel und Klimaschutz in Thüringen deswegen im Mittelpunkt einer umfassenden Ausstellung.
Wie hat der historische Klimawandel Thüringer Land und Leute verändert?
Welche Modellszenarien gibt es für die zukünftige Entwicklung des Klimas im Freistaat?
Welche Folgen bringt der Klimawandel mit sich?
Es gibt vielfältige Gründe, sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu befassen: Der Klimawandel und seine Auswirkungen, die Umweltschäden durch z.B. den Transport von Erdöl, die steigenden Energiepreise aufgrund der Abhängigkeit vieler VerbraucherInnen von wenigen Großkonzernen sowie Machtkämpfe um die letzten Ressourcen fossiler Energieträger zeigen an, dass ein "Weiter so!" nicht mehr zu verantworten ist. Es ist Zeit, nach Alternativen zu suchen. Die Bedeutung des Klimawandels ist in der Mehrzahl der Gemeinden und Kommunen zwar bekannt, aber oft fehlt es, beispielsweise in Gemeinderäten oder Verbänden, an engagierten Menschen, die sich dem Thema widmen und konkrete Umsetzungsideen entwickeln. So gibt es dann auch nur wenig Impulse zur Realisierung von Klimaschutzprojekten. Ziel des Ausstellungskonzeptes "Klima wandelt Thüringen" ist es daher, mit einem ganzheitlichen Ansatz das Thema verständlich zu vermitteln und die Realisierung konkreter Projekte bis Dezember 2009 anzuregen. Die Aufgabe der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. mit dem Ausstellungskonzept ist unter Anderem die Vermittlung des Themas in der Gesellschaft und deren Institutionen. Die angebotenen Angebote zielen auf die Bereiche der schulischen und außerschulischen Bildung, der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie der akademischen und wissenschaftlichen Weiterbildung. Hinzu kommt der Wissenstransfer zwischen allgemeiner Informations- und zielgruppenspezifischer öffentlichkeitsarbeit. Im Speziellen heißt das:
Ausbau der Vernetzung der Thüringer Akteure
Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung"
Intensivierung der Kooperation im internationalen Rahmen
Neben der Verbreitung von Informationen zu bestehenden Möglichkeiten, Klimaschutz wirksam zu betreiben, dienen die angebotenen Maßnahmen auch als Querschnittsaufgabe um:
Leitbilder nachhaltigen Handelns, beispielsweise im Klimaschutzbereich sichtbar und nachvollziehbar zu machen,
integratives, vorausschauendes Denken in komplexen Zusammenhängen einzuüben, Entscheidungsgrundlagen, Problemlösungsmuster, Managementregeln und Qualitätsziele für nachhaltige Entwicklung zu vermitteln,
sowie das Innovationspotential des Nachhaltigkeitsgedankens zu veranschaulichen.
Über ein positiv vermitteltes Leitbild und die damit verbundenen öffentlichen Chancen soll bei den Thüringerinnen und Thüringern die Bereitschaft gefördert werden, sich auch in Alltag und Beruf für die Förderung und Weiterentwicklung des Gedankens der nachhaltigen Entwicklung zu engagieren. Im Hinblick auf die Lern- und Kommunikationsgewohnheiten jugendlicher und erwachsener Zielgruppen ist ein Spektrum angepasster Methoden wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Bildungsarbeit, um die spezifischen Aspekte des Nachhaltigkeitsziels Klimaschutz den TeilnehmerInnen zu vermitteln.